WPLL-Newsletter „Umitsubame“ Nr.1506
14. September 2025 — Deutschsprachige Ausgabe

💁 Dies ist die internationale Ausgabe von Umitsubame (“Die Sturmschwalbe”), dem politischen Mitteilungsblatt der Arbeiterpartei für die Befreiung der Arbeit in Japan. Sie bietet eine Arbeiterperspektive auf die Weltgeschehnisse und ruft zur internationalen Klassensolidarität auf.


Stürzt die Regierung der Liberaldemokratischen Partei und der Komeito-Partei, die eine schuldenabhängige Finanzpolitik und eine Erhöhung der Militärausgaben betreiben!

Bekämpfen wir jede Form von Diskriminierung — insbesondere Geschlechterdiskriminierung, ethnische Diskriminierung und Lohndiskriminierung!

Führen wir unseren Kampf unter dem Banner von „Abschaffung der Ausbeutung“ und „Befreiung der Arbeit“ weiter!

🌐 Inhalt

Wir verurteilen die Verantwortungsflucht der LDP — Ein Führungswechsel ist nur Lebenserhaltung (Zusammenfassung)

Die Niederlage im Juli spiegelt Volkszorn über anhaltend hohe Preise, niedrige Löhne, wachsende Ungleichheit und Geld-Politik-Korruption wider.

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Die Kritik traf nicht nur das Kabinett Ishiba, sondern die gesamte LDP. Unter Druck der Abe-Reste sowie mittlerer und jüngerer Abgeordneter entschuldigte sich Ishiba am 2. September, versuchte aber zu bleiben und kündigte schließlich am 7. seinen Rücktritt an. Das ist nur ein Überlebensmanöver: den Parteivorsitzenden austauschen, um Verantwortung zu vertagen. Die offizielle „Auswertung“ nennt gescheiterte Preismaßnahmen und Vertrauensverlust, bietet jedoch keine konkreten Schritte zu Firmenspenden oder Lebenssicherung – nur oberflächliche Vorschläge (Arbeitskreise, Internet-Outreach). Abe-Lager und Junge liefern keine Alternativen: Machtkampf. Solange die LDP dem Kapital dient, führt ein Führungswechsel zu keiner Perspektive. Aufruf zur Organisation der Klassenkämpfe, um LDP-Herrschaft und Kapitaldominanz zu brechen.

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Wir verurteilen die Verantwortungsflucht der LDP — Ein Führungswechsel ist nur Lebenserhaltung (Volltext)

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Am 7. September kündigte Ishiba seinen Rücktritt zwei Jahre vor Amtsende an. Nach der Schlappe im Juli wuchsen die Rücktrittsforderungen besonders aus dem Abe-Lager und von Jüngeren. Doch der Volkszorn galt der gesamten LDP. Verantwortung ist Parteisache; ein Führungswechsel ist ein Kunstgriff zur Machterhaltung.

Die Niederlage fasst Misstrauen gegenüber Teuerung, dauerhaft niedrigen Löhnen, wachsender Ungleichheit und den „Schwarzkassen“ der LDP zusammen. Beim Thema „Geld und Politik“ lehnte Ishiba ein Spendenverbot mit Verweis auf „politische Freiheit“ ab und schlug kosmetische Transparenzschritte vor. Zum Kickback-Skandal der Abe-Fraktion verweigerte er eine Aussage unter Eid und begnügte sich mit unverbindlichen Erklärungen.

Am 2. September entschuldigte er sich in der gemeinsamen Fraktionssitzung, signalisierte aber zugleich, wegen „dringender Aufgaben“ (US-Zölle, Preise) im Amt bleiben zu wollen. Er lotete eine vorgezogene Parteiwahl aus und drohte indirekt mit Auflösung des Unterhauses. Ein kleiner Umfrageanstieg spiegelte eher „geringeres Übel“ als echte Unterstützung.

Die Parteiauswertung zeigte Verantwortungslosigkeit: vage Versprechen, keine Substanz. Danach traten Spitzenfunktionäre zurück, Minister folgten, und mit wachsendem Druck musste Ishiba gehen. Doch das rehabilitiert seine Gegner nicht: Das Abe-Lager blähte die Schulden unter Abenomics auf und war in Affären verstrickt; die Jungen hatten ebenfalls keinen Reformplan. Die Illusion, ein Chefwechsel erneuere die LDP, verkennt ihre Kapitalbindung. Notwendig ist Organisation des Klassenkampfs gegen LDP- und Kapitalherrschaft.

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Die Invasion Chinas als „Selbstverteidigung“ — Wohin Sanseitos Geschichtsrevisionismus führt (Zusammenfassung)

Der Beitrag kritisiert Sanseitos Darstellung des Japanisch-Chinesischen Krieges als „Selbstverteidigung“ und untersucht die politischen Implikationen.

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In Naha (23. Juni) bestritt Parteichef Kamiya die Invasion des Festlandes und nannte chinesischen Widerstand „Terror“. Das spiegelt die Selbstrechtfertigung der Vorkriegsarmee. Wirtschaftskrisen (Nachkriegsrezession, Shōwa-Depression, Monopolkapital) befeuerten Japans Expansionsdrang in Chinas Markt und Ressourcen; entsprechend wuchs der Widerstand (Gegenangriffe der KPCh, Studentenbewegung 9. Dezember). Dies als „Terror“ zu framen und Japan als „Selbstverteidigung“ darzustellen, wiederholt Slogans wie „Heiliger Krieg“ und „Neue Ordnung“ – ein gefährlicher Schritt vom Revisionismus zur faschistischen Mobilisierung. Appell an prüfbare Quellen und kritisches Denken.

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Die Invasion Chinas als „Selbstverteidigung“ — Wohin Sanseitos Geschichtsrevisionismus führt (Volltext)

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Sanseito verzerrt die Geschichte: Verbrechen des Imperialismus werden geleugnet, die Aggression als „Selbstverteidigung“ uminterpretiert. Kamiya behauptete in Naha, Japan habe kein Land gesucht, die Armee habe nicht invadiert, „Terror“ habe zum Vormarsch gezwungen. In Wahrheit war es Widerstand gegen die Invasion – genährt vom Projekt eines „zweiten Mandschukuo“.

Der Großangriff resultierte aus Krisen: Nachkriegsrezession, Depression 1927, Weltkrise 1929. Kleine Firmen verschwanden, Monopolkapital erstarkte und drängte in Investitionen/Ressourcen Chinas. Nach dem russisch-japanischen Krieg wuchs der Drang nach Kontrolle Mandschuriens.

Die Kwantung-Armee inszenierte 1931 den Mukden-Vorfall, besetzte Mandschurien und errichtete unter Puyi das Marionettenregime Mandschukuo. 1935–36 folgten Operationen zur „Abtrennung Nordchinas“. Der Widerstand eskalierte: Gegenangriffe der KPCh, Studentenproteste (9. Dezember) landesweit. Das als „Terror“ zu diffamieren und Japan als „Selbstverteidigung“ zu verklären, spiegelt militaristische Propaganda der 1930er. Warnung vor dem Abrutschen in faschistische Mobilisierung.

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China demonstriert militärische Stärke gegenüber den USA — Xis Botschaft beim Parade-Jubiläum (Zusammenfassung)

Ausgehend von der Parade am 3. September analysiert der Beitrag, wie die Xi-Regierung militärische Stärke und Einfluss demonstriert – im Kontext der US-China-Rivalität.

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Die Präsenz Putins und Kim Jong Uns zeigte Chinas Rolle als Knotenpunkt einer Gegen-US-Ausrichtung. Xi betonte eine „Weltklasse-Armee“ und die „territoriale Integrität“ einschließlich Taiwan. Peking vertieft über FOCAC und SOZ die Beziehungen zum Globalen Süden und webt ein diplomatisches Gegengewicht. Innen: Stagnation (Preise, Immobilien/Industrie-Investitionen, PMI<50, hohe Jugendarbeitslosigkeit). Staatsinszenierungen und Nationalismus werden zu Regierungsinstrumenten. Drei Blickwinkel: militärische Schau, diplomatische Neuordnung, wirtschaftliche Abschwächung.

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China demonstriert militärische Stärke gegenüber den USA — Xis Botschaft beim Parade-Jubiläum (Volltext)

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Am 3. September fand in Peking eine große Militärparade zum 80. Jahrestag statt. Putin und Kim waren anwesend; Xi versprach eine „Weltklasse-Armee“ und unterstrich die „territoriale Integrität“ inklusive Taiwan. Gezeigt wurden Systeme im aktiven Dienst: DF-61, JL-3, Drohnen, Robotik, gerichtete Energie, vernetzte/IA-Fähigkeiten. Nach außen Abschreckung, nach innen Mobilisierung.

Chinas Militäretat ist weltweit die Nummer zwei (~ein Drittel der USA offiziell, womöglich höher). Seit 2000 vervielfacht er sich und rangiert seit 2010 auf Platz zwei. Darüber hinaus stützt Peking Russlands Kriegsanstrengungen, knüpft über FOCAC/SOZ engere Bande zum Globalen Süden und schafft Gegengewicht zu den USA; Entwicklungen in Indien/Brasilien zeigen die Neusortierung von Allianzen.

Innenwirtschaftlich: schwache Preise, gedrückte Immobilien-/Industrieinvestitionen, PMI unter 50, hohe Jugendarbeitslosigkeit. Inszenierungen und Nationalismus dienen der Steuerung. Zwei Pfeiler: harte Außenpolitik, straffere Innenkontrolle – betrachtet über die drei Linsen Schau/Neuordnung/Abschwächung.

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Militärbudget auf imperialistischem Kurs — Die Haushaltskrise lässt Arbeiter zahlen! (Zusammenfassung)

Ausgehend von der Rekord-Haushaltsanmeldung 2026 (122 Bio. ¥; 8,8 für Verteidigung) wird der „grundlegende Ausbau“ und die Kostenverteilung analysiert.

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Verpflichtungen für Folgejahre überschreiten bereits 16 Bio. ¥. Bei steigenden Preisen und sinkenden Reallöhnen wälzt schuldenfinanziertes Aufrüsten Lasten auf Haushalte und kommende Generationen ab. Kern: Schlag-, Überwachungs-, Abfangfähigkeiten (Stand-off, unbemannte Systeme, integrierte Raketenabwehr). Unter dem Label „Abschreckung“ steigen Spannungen mit Nachbarn; innen drohen Inflation, Steuererhöhungen oder Sozialkürzungen. Aufruf zu grundlegender Transformation der kapitalistischen Produktion und zur internationalen Klassensolidarität.

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Militärbudget auf imperialistischem Kurs — Die Haushaltskrise lässt Arbeiter zahlen! (Volltext)

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Die Anmeldung 2026 summiert sich auf 122 Bio. ¥, davon 8,8 für Verteidigung: beschleunigter „grundlegender Ausbau“. Folgejahreslasten über 16 Bio. ¥, Tendenz steigend. Arbeiter leiden unter Teuerung und sinkenden Reallöhnen; Schuldenfinanzierung verlagert Kosten auf Haushalte und die Zukunft.

Schwerpunkte: weitreichende und hypersonische Raketen, unbemannte Verbünde („SHIELD“) an der Küste, Next-Gen-Kampfjet mit UK/IT, KI-Drohnen, Ausbau von Raumfahrt und Cyber. Umbau der Luft- zur „Luft- und Raumfahrt-Selbstverteidigung“, Aufstockung der 15. Brigade (Okinawa) zur Division, Pazifik-Verteidigungskonzept.

Unter „Abschreckung“ steigen reale Spannungen; innen treiben Schuldendienst und verschobene Primärziele die Rechnung in Form von Inflation/Steuern/Kürzungen. Schluss: nicht auf neue Regierungen hoffen, sondern die kapitalistische Produktionsweise grundlegend verändern und Klassenkampf in internationaler Solidarität entwickeln.

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